Anspruch an dieses Projekt war ursprünglich ein Deltaflieger zu
entwerfen, der gute Motorflug- und Segeleigenschaften hat. Die erste
Version dieses Nurflügels (Bild: die drei hinteren Nurflügel) besteht
aus drei Polystyrol-Hartschaum Schneidteilen, die mit Hilfe der
Heißdrahtschneidmaschine angefertigt wurden. Alle Komponenten sind von
oben in die Flächen eingesetzt. Ursprünglich war geplant den Motor
hinten direkt am Propeller zu platzieren, da es aber Schwierigkeiten mit
dem Schwerpunkt gab wurde eine Fernwelle und ein Lagerbock konstruiert.
Ein 16mm Alurohr ist zur Versteifung in die Flächenteile eingesetzt.
Nach einem Motorupdate von 200W auf rund 900W stellte sich heraus, dass diese Konstruktion zu weich ist. Ab einer bestimmten
Geschwindgkeit ließ sich der Flieger nicht mehr steuern. Warscheinlich
bedingt durch Verformung und Strömungsabriss an den Ruderflächen. Für
den ersten Nurflügel waren die Flugeigenschaften, Herstellungskosten von
knapp 50€ und Bauzeit von 4 Tagen ein voller Erfolg.
Deltaflieger Aggro V2
Da das Motorupdate auf 900W mit dem Agrro V1 nicht mehr kontrollierbar
war, musste etwas steiferes und strömungsgünstigeres Design entworfen
werden. Keine der Komponenten sollten mehr von aussen angebrach werden.
Das Mittelteil wurde komplett neu aus einem härterem Einschaum konstruiert. Die äußeren
Tragflächenteile wurden nicht wesentlich verändert. Zwei zusätzliche
Schneidteile schaffen einen Übergang zwischen dem dicken Mittelteil, in
dem alle Komponenten untergebracht sind und den Tragflächen.
Der Antrieb besteht aus Motor, Fernwelle (Silberstahl), Lagerbock
und Motorflansch. Die Flanschplatte und der Lagerbock bestehen aus 3mm
starkem FR4. Die originale Motorwelle wurde durch eine lange
Silberstahlwelle ausgetauscht. So wird kein Wellenverbinder, der eine
Unwucht hervorruft benötigt. Die Fernwelle wird an drei Punkten
Kugelgelagert (Motor, 2/3 länge und Propeller-Lagerbock). Die
zusätzliche Lagerung bei 2/3 der Wellenlänge bedämpft unwuchtbedingte
Schwingungen fast restlos. Das 2/3 Lager ist nachträglich, nach dem
ersten Testflug eingebaut worden.
Sein Vorgänger Aggro V1 hat zur Versteifung ein Alurohr eingesetzt, auch hier wurde etwas
optimiert. Drei Karbonrohre sorgen für ausreichend Stabilität. Die Rohre
sind miteinander steif verbunden und mit PU-Schaum in die Tragfläche
eingeklebt.
Die RC-Komponenten werden alle vor dem Laminieren in die Unterseite des
Mittelteils eingesetzt. in der Mitte ich das Akkufach zu sehen. Platz
genug für einen 4s 2200mAh LiPo Akku. Die Kühlrippen des Flugreglers
werden nach dem Laminieren wieder frei geschnitten.
Die Tragflächen werden mit zwei Querruderservos pro Seite bestückt. Die
doppelte Anlenkung soll ein Verwinden der Querruder vermeiden. Die vier
Servos werden in die Oberseiten der Tragflächen eingeschäumt. Hierdurch
entsteht eine ebene Oberfläche zum Flügel. Die Ruderhörner werden vor
dem Laminieren eingeklappt und mit Klebeband geschützt.
Nach dem alle Komponenten eingebaut sind und die Oberfläche mit
Glasfaser und Latex laminiert wurde, muss der Flieger etwa 1h bei warmer
Belüftung trocknen. Die Oberfläche wird zwei bis drei mal mit
dünnflüssigem Latex gerollt, damit keine offenen Poren zurückbleiben.
Nach der Trocknung werden die überstehenden Glasfaserreste sauber
abgeschnitten und die entstehenden offenen Kanten mit Latex versiegelt.